Nach dem schon die Vorbereitung die reinste Katastrophe war, hätte es mich doch sehr gewundert, wenn der Wettkampf problemlos verlaufen sollte. Hier war irgendwie insgesamt der Wurm drin.
Klaus, der mich am Osterlauf zu einer neuen 10km Bestzeit gepeitscht hat, sollte mich eigentlich in Forstenried unter die 01:50 Marke bringen. Für ihn ein Trainingslauf für Regensburg sozusagen. Dummerweise hat er sich an der Leiste verletzt, so dass er mich zwar begleitete, ich aber ohne Pacemaker lief.
Nur nicht zu schnell loslaufen, war das oberste Gebot. Die ersten 15km konstant um die 5:20, dann prüfen ob mehr geht, um ggf. noch einen drauf zu legen. Ich hatte extra nochmal meinen Forerunner kalibriert. Das ging wohl daneben, denn die ersten 4 km lief ich im 10km Renntempo (2o Minuten). Mir ging es zu dem Zeitpunkt allerdings noch so gut, dass ich das Tempo nur unwesentlich rausnahm.
Einen Holger Meier habe ich dann irgendwann auch gefunden. Ich schloß mich einer Truppe von 4 Herren an, die hinter 2 jungen Damen mit beachtlichen Heckspoilern hinterherliefen. Warum nicht? So einen Holger Meier findet man nicht alle Tage. Es gab auch keinen Grund zu überholen. Das dachten sich wohl auch die 4 anderen Herren 🙂
Also gings bei bescheidenem Wetter (Regen, Graupelschauer, Wind), dafür aber mit prächtiger Aussicht flott weiter. Irgendwann flog der Cantullus mit üblicher Kopfbedeckung an mir vorbei.
(Korrektur: es war doch nicht der Cantullus, den der lief ohne die übliche Kopfbedeckung. Muss wohl ein Doppelgänger gewesen sein)
Bei KM 10 ging es mir immer noch so gut, dass ich überzeugt war, den Rest in ähnlichem Tempo laufen zu können. Die Uhr zeigte 00:51:00 an. Damit würde ich locker unter 01:50:00 laufen. Geil!!
Aber es war ja „Wurmdrin-Woche“ !! So kurz nach dem eben geschilderten Adrenalin-Schub passierte es dann – ich hätte wohl lieber auf die Strecke schauen sollen, anstatt auf die beiden Heckspoiler vor mir – denn ich knickte irgendwie mit meinem linken Fußgelenk um. Was für Schmerzen!! OK – Bestzeit für’n A…, aber wenigstens finishen dachte ich mir und versuchte so um die 06:30 weiter zu traben. Keine Chance, rien ne va plus! Wenigstens ereignete sich das kurz vor der 10km/HM Gabelung, so dass ich nur ca. 1.5 km zurück hatte.
Was für ein scheiss Gefühl mitten unter jubelnden Zuschauern dahin zu humpeln 😦
Klaus, der schon am Ziel wartete, traute zuerst seinen Augen nicht. 01:33:00 ?????? Dann erst sah er mich humpeln. Dummerweise latschte ich dann auch noch über die Mikatiming Matte und werde nun – wie peinlich – offiziell als Finisher gelistet. Habe natürlich sofort um Richtigstellung gebeten.
Zu allem Übel fühlt sich heute morgen meine linke Wade auch noch so an als sei sie gezerrt. Klasse!
So, jetzt ist erst mal Wetkampfpause angesagt. Ich bereite mich nun in aller Ruhe auf den Münchner Sport Scheck-Lauf im Juni vor und hoffe, dass dann nichts schiefgeht.
In diesem Sinne,
keep on „trotzdem“ running,
Heiko
PS: Wen’s interessiert – hier die offiziellen Bilder, Videos und Berichterstattung. Auch die fleißige Sapsi war mal wieder aktiv und hat mein Dilemma festgehalten: Teil 1 (noch alles frisch)/ Teil 2 (nur noch Zuschauer am Rande).